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Vertrieben!

Heute kam ich im Heim an und musste feststellen, dass unser üblicher Platz anderweitig genutzt wurde. Wo sind meine Leute? Muss ich wieder unverrichteter Dinge heimfahren?

Natürlich nicht – ein anderer Platz wurde uns zugeteilt. Schön sonnig und warm! Verständlicherweise wollte niemand in die Sonne schauen und einige hatten es sich schon im Sofa bequem gemacht. So richtig tief hineingesunken – beinahe Schlafstellung – so sollte hier gleich eine Bewegungsstunde stattfinden?

Wie immer hab ich mich getäuscht, so viel Spaß und Aktivität in einer Stunde gibt’s nicht oft!

Unser Material heute – ein Klassiker – Sesselpolster!
Auftrag: Versuchen Sie den Polster in eine andere Form zu bringen! Da wurde durch Fernrohre geguckt, eine Golatsche gefaltet, ein Wickelpolster im Arm gehalten, ein Boxhandschuh ausprobiert und danach der Arm in der Schlinge getragen…

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Motopädagogik kommt in die Schule!

Im Spätsommer plauderte ich mit einer meiner Nachbarinnen, die selbst Lehrerin ist, über meine Tätigkeit. Sie fragte mich, ob ich auch in ihre sehr kleine Schule kommen würde. Selbstverständlich sagte ich zu.

Letzten Freitag war es dann soweit. Mit jeder Menge Zeitungspapier und Klebeband im Gepäck (klassische Motozutaten) marschierte ich in den Turnsaal ein. Es ist wirklich ein kleiner Turnsaal, aber erstaunlich gut ausgestattet. Kurz nach acht Uhr kamen die ersten 13 Kinder und warteten gespannt, was wohl auf sie zukommen würde. Nach 2 Laufspielen stürzten sie sich voll Eifer ins Tun – „Baut/Bastelt euch aus Zeitungspapier eure Wintersportausrüstung!“

So eine Schulstunde geht natürlich viel zu schnell herum und die nächste Klasse scharrt in den Startlöchern.

Bei der Reflexion konnte ich durch die Aussagen der Kinder wieder einmal spüren, was Motopädagogik bewirken kann und wie glücklich mich solche Einheiten machen!

Auf meine Frage was ihnen gefallen hat und warum antwortete ein Mädchen aus der 4. Klasse: “ Mir hat das Basteln gefallen, weil wir konnten machen was wir wollten und mussten nicht alle das selbe machen. Wir waren frei und hatten keine Grenzen!“ (Das hat sie wortwörtlich so gesagt!)

Ein Bub fragte mich, was passiert, wenn er nicht basteln will. Ich sagte, dass gar nichts passiert und er sich gerne auch hinsetzen und zusehen kann. Vielleicht hätte er später Lust zum Mitmachen. Er setzte sich daraufhin mit einer Zeitung an den Rand und begann zu lesen. Allerdings dauerte es nicht mal 5 Minuten und schon war er mittendrin und schlitterte kurze Zeit später auf „Eislaufschuhen“ durch den Raum.

 

VS Pilli 1 VS Pilli 2

 

Ich komme gerne auch andere Schulen! Dazu bitte ich um Kontaktaufnahme per Mail unter:

katharina.koestler@gmx.at

oder telefonisch unter 0650 85 30 248

Auf kleinstem Raum

Gestern fand in den ehemaligen Räumen des Kindergartens Triestinggasse unser AKMÖ Seminar zum Thema „Bewegung auf kleinstem Raum“ statt.

19 interessierte, engagierte Teilnehmerinnen spielten, bauten, probierten und experimentierten zu den von uns gestellten Aufgaben. Sie begaben sich auf eine abenteuerliche Reise zu Piratenschätzen, mussten dabei hindernisreiche Strecken aneinandergebunden bewältigen und landeten schließlich in einer bunten Stadt mit ausbrechendem Vulkan und Zoo bzw. Achterbahnabfahrt für Murmeln.

Barbara Reithofer und ich bedanken uns herzlich für die Teilnahme und fürs Mitmachen und hoffen auf ein baldiges Wiedersehen bei neuen Seminaren zu interessanten Themen!

 

 

Murmel1 Murmel2 Murmel3

Piraten   Seilschaft

Motopädagogisches Rätsel

Rätsel

Was ist das und wofür wurde diese Konstruktion gebraucht?

Hinter unseren Kästen im Schlafzimmer befindet sich ein unzugänglicher Spalt. Normalerweise fällt dort maximal Staub hinein. Allerdings lagern wir auch unsere 4 Poolnudeln dort oben. In seltenen Fällen werden kurzfristig auch andere Dinge dort oben zwischengelagert, die vor neugierigen Kinderaugen geschützt werden müssen. Da passiert es auch, dass die eine oder andere Nudel in besagten Spalt rutscht. Selbst mit Grillzange, Schuhlöffeln und ähnlichen Gerätschaften aus dem Moto-Lager konnten sie nicht einmal von meinem Mann, der bäuchlings am Kasten lag herausgefischt werden.

Aber auch er ist inzwischen erfahrener „Motorianer“ und kam zu oben gezeigter Lösung des Problems – „Der Besenspieß oder James Bond für Arme“

 

Fasching in der Turnhalle

Mein ursprünglicher Gedanke zur Faschingsstunde war ja ein Planschbecken mit Konfetti. In meinem Keller steht aber seit nun fast 2 Jahren ein 500l Sack mit Verpackungsflocken. Diesen auszuleeren ist schon lange ein geheimer Wunsch von mir!

Wie stell ich es an, dass die ganze Herrlichkeit einigermaßen stationär bleibt und sich nicht im ganzen Turnsaal verteilt? Wie kann man das alles möglichst schnell und einfach wieder in den Sack bekommen?

Die Lösung war ganz einfach und hat bestens funktioniert, sodass ich diese Technik uneingeschränkt weiterempfehlen kann.

1. Bau des Beckens: Meinen großen Fallschirm platzierte ich in einer Ecke des Turnsaales und  befestigte mit Hilfe von Seilen und den Schlaufen das Tuch an 2 Seiten (Kletterwand, Sprossenwand). 2 Langbänke bildeten die Begrenzung an den anderen  Seiten und wurden mit der breiten Seite nach unten auf den Fallschirm gelegt. Das Tuch schlug ich von außen um die Bänke herum und klemmte es fest. (Notfalls mit Klebeband festkleben.)

2. Einräumen: Zuerst lösten wir die Befestigungen an den Seiten und entfernten die Langbänke. Dann wurden alle Flocken in die Mitte geschüttelt. Ein Zipfel des Tuches bildetet die Rutsche in den großen Sack und durch vorsichtiges Anheben des Fallschirms rutschten (fast) fast alle Flocken hinein. Eine kleine Restmenge war schnell mit Handfeger und Mistschaufel eingefasst.

Der Experimentierfreude und dem Spaß der Kinder (und Eltern) zuzusehen war den Aufwand in jedem Fall wert!

 

Flocken1   Flocken2

Und noch zwei Bilder aus der Eltern-Kind-Stunde!

 

Fasching1   Fasching2

 

Verlockende Locken

Heute ein kurzer, aber effizienter und günstiger Materialtipp – natürlich heute frisch erprobt!

„Luftschlangenröhren“ (Idee: Thesi Zak) sind ganze Luftschlangenrollen mit Buchfolie umwickelt (Enden überstehen lassen, einschneiden und in die Röhre knicken) – so können sie sich nicht auflösen. Es empfiehlt sich, auch die inneren Enden mit Klebeband zu fixieren, besonders wenn man vorhat, Seile durch zu fädeln oder Bambusstäbe verwenden will.

Meine Gruppe heute konnte mit dem Begriff „Konfetti“ nicht viel anfangen, obwohl ich sie auch in eine Schüssel voll Konfetti greifen ließ. Aber bei den Luftschlangen, wussten sie sofort, was man damit tut und wie man an die lustigen Locken kommt. Bevor ich nämlich die Rollen austeilte, gab ich ihnen nur ein loses Luftschlangenringerl zum Durchpusten. Eigentlich war ja das schon das Highlight der Stunde und es wurde viel experimentiert!

Viel Spaß hatten alle beim Hockeyspiel und beim geschickten Aufheben der Röhren mit den Stäben. Etliche Kunststücke waren auch zu bewundern und in den Luftschlangenspaghetti wollte auch jeder einmal stochern!

Herr L., der heute das erste Mal dabei war, drehte anfangs den Kopf zur Seite und hielt sich sogar die Hand vors Gesicht. Er drehte sich auch mit dem Rollstuhl zur Seite und machte nicht mit. Aber ich konnte beim Experimentieren feststellen, dass er die anderen sehr genau beobachtete. Er sammelte die ausgeteilten Materialien bei sich und gegen Ende der Stunde begann er mit allen 3 Dingen (lose Luftschlange, Röhre, Bambusstab) auszuprobieren und beschäftigte sich so intensiv, dass es mir Leid tat, ihn zu unterbrechen, als die Stunde aus war. – Ich hoffe, er kommt beim nächsten Mal wieder!

 

Luftschlangen Konzentration

 

Schneebälle

Es ist Montag Abend und wie meistens stelle ich die Frage in den Raum: „Was soll ich morgen bei den Senioren machen?“ – „Das fragst du mich jede Woche“, ist die Antwort meines Mannes. Manchmal ist es ein Gang ins Lager, der Erleuchtung bringt, manchmal kommt die Inspiration quasi erst kurz vor dem Losfahren.
So auch heute: Eigentlich hatte ich mir nachts etwas anderes überlegt, doch als ich im Lager alles zusammensuchen wollte, fiel mir eine Schachtel mit „Schneebällen“ in die Hände. Da heute auch der Schulbus auf Grund der Schneelage Verspätung hatte und sich den ganzen Morgen schon alles um das Thema Schnee gedreht hatte, erschien es mir genau das Richtige für die Stunde zu sein. Also, schnell eingepackt das Ganze und ab ins Auto.

Nach dem Einparken formte ich aus dem herrlichen, frisch gefallenen Weiß einen großen Schneeball, den ich ebenfalls mit ins Heim nahm.  – Was soll ich nun noch sagen, es war die Sensation! Überraschte Gesichtsausdrücke, Freude, Abscheu, vorsichtiges Hineintippen, mit beiden Händen fest drücken, ein Stück abbrechen und werfen,… „Wie würden wir sonst zu echtem Schnee kommen, wenn Sie ihn uns nicht bringen würden!“ sagte am Ende eine Dame voll Dankbarkeit.

Die mitgebrachten Schneebälle bestehen aus Papiernudeln aus dem Aktenvernichter, die in Jausensackerln gefüllt sind und mit Knoten und Klebeband verschlossen sind. Bei der Schneeballschlacht kamen wir alle ordentlich ins Schwitzen und niemand wollte aufhören! Ich musste dann abbrechen, weil ich nicht mehr konnte!

An dieser Stelle möchte ich gerne Thesi Zak zitieren:
„Ich muss meine Stunde so gestalten, dass die Menschen wach werden, dass sie „da“ sind und im Dasein „Tun.“ Und das erleben können, was für uns alle „Lebenselexier“ ist.“
(aus: Bewegte Begegnungsstunden für Menschen mit Demenz. Eisenburger/Zak, Meyer & Meyer Verlag)

Eine wunderbare Stunde mit wundervollen Momenten!

 

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Altkleidersack oder Motogeragogik?

Meine Kinder brauchen oft Strumpfhosen. Immer wieder schaffen sie es, mit den Zehen Löcher hinein zu bohren und natürlich wachsen sie auch heraus. In den Altkleidersack gebe ich keine kaputten Sachen und zum Stopfen bin ich einfach nicht ambitioniert genug. Also bliebe für Normalverbraucher nur noch der Müll als „Endlager“ über.

Wohin wandern solche Dinge in einem Motohaushalt??? Natürlich in den Fundus – ins Lager!

Dort lagern nun seit einem Jahr ca. 15 Strumpfhosen in mehreren Farben, mit und ohne Muster. Heute hatten sie erstmals einen großen Auftritt ohne Käsefüße zu beherbergen. Sie waren Hauptdarsteller in der motogeragogischen Einheit in Gänserndorf!

Die Damen und Herren reizten die Materialeigenschaften gut aus, natürlich nicht ohne vorher zu fragen, ob die Strümpfe das überhaupt aushalten. „Die werden ja kaputt!“ – Hier kommt wieder deutlich die Wertschätzung zum Tragen, die die Menschen dieser Generation den Dingen entgegenbrachten. Heute werfe ich die Strumpfhose weg, die durchgelaufen ist. Früher wurde gestopft, geflickt, repariert. Meine Oma hat mir das Stopfen noch gezeigt und ich liebe das „Stopfschwammerl“ aus Holz, das meine Mutter besitzt.

Andrea`s und Johannes` Strumpfhosen haben heute einen neuen Verwendungszweck erhalten – darüber freue ich mich (und auch darüber, dass ich sie nicht umsonst aufgehoben habe!)!

Zum Abschluss noch ein paar Fotos aus der heutigen Stunde und  ein Buchtipp:

Elschenbroich, Donata: Die Dinge: Expeditionen zu den Gegenständen des täglichen Lebens
Erhältlich über Buchhandlung Bergauer
http://www.buch-bergauer.at/product/4099276460840356045/Buecher/Donata-Elschenbroich/Die-Dinge

 

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Nachtrag: Es ist Schnupfenzeit! Die Strümpfe haben auch den Vorteil, dass sie gut gewaschen werden können, wenn sie versehentlich als Taschentuch benutzt wurden!