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Verhext

Es gibt Tage, an denen etwas aus dem Ruder läuft. Und wenn der Karren verfahren ist, dann ist auch nichts mehr zu machen! – Denkste!

Ich machte mich gestern auf den Weg zur Eltern-Kind-Stunde. Zuhause musste ich schon feststellen, dass ich die CDs mit den benötigten Liedern im Kiga vergessen hatte. Gut – Ersatz CD in die Tasche, wird schon gehen. Als ich im Auto sitze und den Ort gerade verlasse, fällt mir ein, der Führerschein liegt noch daheim. Egal, zu spät um umzudrehen. Dank Freisprecheinrichtung erreiche ich meinen Mann, der mir den Führerschein dann nachbringt. Im Turnsaal angekommen, bemerke ich, dass ich die kleinen Bälle, die ich am Vormittag mithatte und eigentlich nun auch benutzen wollte, zu Hause ausgeräumt habe. Egal – im Kasten steht eine Kiste mit Tennisbällen – gerettet. Beim Aufbauen die nächste Panne: Die Gitterleitern verhaken, außerdem lässt sich die eine nicht fixieren. Also wieder rein damit und Ersatzstation aus dem Ärmel schütteln. „Kannst du mal zu uns kommen?“, ruft die Gruppe, die das Reck aufbaut. Die rote Stange wackelt in der Verankerung. So kann das nicht bleiben! Wir probieren eine andere Stange – steht auch nicht besser! Letzte Woche hat es doch auch funktioniert – verflixt! Wir bauen die Station ohne Reck…

Während die Kinder und Eltern fleißig an den Stationen beschäftigt sind, mache ich mich auf Fehlersuche bei den Gitterleitern. Ein aufmerksames Kind meint, in dem Loch wäre was drin. Ich suche mir eine Bohrhilfe und wirklich, nach längerem „Herumstierln“ fördere ich neben zwei kleinen Steinchen auch noch den Dreck der vergangenen 25 Jahre aus dem Loch zu Tage. Kurzer Test, die Leitern lassen sich wieder fixieren.

Warum das Reck nicht steht, ist bis jetzt noch ein Rätsel. Vielleicht lüftet jemand anderer dieses Geheimnis?

Trotz der diversen Pannen hatten alle Spaß in der Stunde! Eigentlich, ich auch. (Trotzdem muss das ja nicht jedes mal so laufen 😉 )

Darum die Devise: FLEXIBEL BLEIBEN!

Schulbeginn

Traditionell zum Schulbeginn wählte ich diese Woche Lineale als mein Material. Die ausgediente Schultasche von Johannes wurde mit Atlas, Heft, Lineal, Federschachtel und Jausensackerl gefüllt.
In der Stunde entstanden diesmal fröhliche Plaudereien angefangen von mehr oder weniger weiten Schulwegen, Pausenspielen und besten Freunden. Zwischendurch kamen auch die Bewegungsexperimente nicht zu kurz.

Tastabenteuer

Im letzten Jahr habe ich mich für ein Kinderfest schon mit bunten Waschlappen eingedeckt. Mit vielen Kleinigkeiten gefüllt hingen sie an der Wäscheleine und luden zum Fühlen und Raten ein.

Vor zwei Wochen setzte ich diese Grundidee auch in meinen Seniorengruppen um.
Zum Einstieg wählte ich einen Fingertanz, um die Hände und Finger auf das Kommende vorzubereiten. Zur Tritsch-Tratsch-Polka (langsame Version) machten alle begeistert mit.
In einer Tastbox  hielt ich von jedem versteckten Gegenstand ein Stück bereit. Die Teilnehmer schauten sich alles an, nahmen das eine oder andere heraus. Dann durfte immer einer ein Stück herausnehmen und verstecken. Die anderen sollten raten, was fehlt. Es klappte hervorragend! Kleine Tipps zu Farbe oder Gebrauch waren erlaubt.
Anschließend kam der Überraschungssack zum Einsatz und jeder erhielt aus dem großen Sack ein kleines Überraschungssäckchen. Die Gegenstände darin wurden dank der Vorarbeit mit der Box gut erkannt. Es folgten dann natürlich Bewegungsexperimente mit dem Waschlappen und eine kleine Geschicklichkeitsübung, bei der ein paar der Gegenstände mit dem Waschlappen über der Hand  weitergegeben wurden.
Die Handmassage zum Schluss tat allen gut!

Motopädagogik in der Schule

Heute möchte ich ein paar Bilder aus den vergangenen Stunden in der Volksschule nachliefern.

In der ersten Einheit verwandelte ich bekannte Spiele in Bewegungsspiele. Ein Memory wurde zum Staffelspiel, und beim Bewegungs-Mensch ärgere dich nicht, konzentrierten wir uns lediglich aufs Würfeln und Vorrücken. Die gewürfelte Zahl gab dabei die Bewegungsaufgabe vor. Die 6 war natürlich der Joker!

Allerdings bergen Wettspiele einen nicht zu unterschätzenden Konfliktfaktor – wie immer, wenn es ums Gewinnen oder Verlieren geht. Trotzdem denke ich, dass es auch ab und zu gut und wichtig ist, solche Spiele zu spielen um die Kinder auch darin zu fördern, ihre Konfliktlösungskompetenz zu erweitern.

In der nächsten Einheit wählte ich ein Material mit weniger Konfliktpotenzial – Bierdeckel. Viele Ideen und Spaß am Ausprobieren ließen die Stunde natürlich wieder zu kurz werden. Aber ohne Massage am Schluss geht`s gar nicht! Für Kinder, die sich selbst nicht so gut spüren sind diese Druckerfahrungen (Tiefenwahrnehmung) besonders wichtig!
Ein Mädchen drückte sich sehr auffällig vor dem Wegräumen. Immer wieder nahm sie ein paar Bierdeckel in die Hand und ließ sie wieder fallen. Aus purer Neugier fragte ich, ob sie denn nicht auch zu Hause ihre Sachen wegräume. „Nein, das macht doch die Mama!“  🙂

Hilfe für den Osterhasen – Eine Win-Win Situation

Heute konnte ich endlich den Erfolg meiner Sammeltätigkeit bezüglich Eierkartons auskosten. Besser gesagt die Kinder der 1.Klasse der Volksschule konnten es.

Extensive Phase: „Farben Fangen“ – Jedes Kind bekommt ein farbiges Tuch. Alle bewegen sich zur Musik. Bei Musikstopp ruft der Spielleiter eine oder zwei Farben. Die Kinder, die ein Tuch dieser Farbe tragen werden zu Fängern. Wer gefangen wurde, setzt sich auf den Boden. Mit Musik laufen wieder alle weiter.
Wenn Teamschleifen in 4 Farben vorhanden sind (rot, grün, blau, gelb) kann man eine interessante Variante spielen: Dann heißt es bei Musikstopp: Rot fängt Grün, Gelb fängt Blau! (Und beim nächsten Stopp eine andere Kombination.)

Intensive Phase: In 3 Teams erhielten die Kinder den Auftrag, möglichst viele verschiedene Transportmöglichkeiten für die Eierkartons zu finden. Ihre Ideen setzten wir dann in einem Staffelspiel um. Natürlich sind diese Wettspiele immer ein wenig heikel. Jeder will gewinnen, es wird im Eifer des Gefechts geschummelt und am Ende sind die Verlierer sauer und die Gewinner flippen aus. Andererseits fordern die Kinder aber auch immer wieder Art von Spiel. Und gut so – auch im Leben gibt es Situationen in denen man gewinnt oder verliert. Spiele dieser Art können, wenn sie gut begleitet werden, helfen, sich in diesen Situationen zu üben, sich zurechtzufinden und entsprechende soziale Kompetenzen zu erwerben.

Entspannung: Nicht nur Eierkartons habe ich fleißig gesammelt, auch die gelben Ü-Eier Kapseln habe ich in großer Anzahl vorrätig. Zu ruhiger Musik ließen wir die Kapseln über den ganzen Körper wandern.

Reflexion: Erstaunlich war, wie gut die Kinder ihre Gefühle beim Wettspiel in Worte fassen konnten! Es war so spannend, dass es gekitzelt hat! Ich hab ganz aufs Abklatschen vergessen, weil ich so schnell sein wollte!

 

Nur 2 Worte

Am Ende der gestrigen Stunde kam die Tochter einer Teilnehmerin auf mich zu. Sie meinte, sie müsse noch etwas loswerden. „Nur 2 Worte: Respekt, beeindruckend! Wie Sie mit den Leuten umgehen und wie glücklich Sie die Menschen in dieser Stunde machen! Ich könnte noch viel mehr sagen,… Danke!“

Ich sage auch Danke für dieses Kompliment! Es freut mich besonders, wenn auch die Angehörigen meine Arbeit kennenlernen und wertschätzen!

In der Stunde erklärte ich, dass ich nächste Woche nicht da sein werde. Natürlich wollten die Leute wissen, wohin ich fahre. Also erzählte ich, dass ich mit dem Zug nach Nürnberg fahren würde und 2 Tage arbeite. Passend dazu erarbeitete ich einen Sitztanz zum Lied „Liebe kleine Schaffnerin“. Eine neue Dame begann daraufhin zu erzählen, dass sie lange im Osten (Deutschland) gelebt habe und auch mit dem Zug gefahren sei, jeden Tag immer hin und her. Meine Reise wird zu einem Stück Biographiearbeit für sie.

Der Tanz ist ganz einfach und auf Youtube zu finden! https://www.youtube.com/watch?v=FMe8HigVRd4

Faschingsspaß

Heute war es noch ganz ruhig im Heim als ich kam. Ich glaube, gestern waren einige länger auf und haben dem Opernball beigewohnt 😉 Eine Dame meinte, sie sei sogar bis halb 3 dabei gewesen.

Langsam trudelten aber doch ca. 15 Leute ein und wir starteten unsere Faschingsstunde mit Luftschlangenrollen. Das Highlight war das Losblasen der Luftschlange und löste erstaunte Ah!  und Oh! Rufe aus. Jedem konnte ich dabei ein Erfolgserlebnis ermöglichen. Wer zu schwach zum Pusten war, dem half ich, indem ich während des Blasens ein wenig am Ende zupfte – schon lief die Schlange los!

Marschieren zur Musik zu Beginn und ein wenig Gymnastik, Fußball mit den Rollen und der Tanz der Rollen auf dem Netz waren weitere Programmunkte in dieser Stunde.

Hier zwei Bilder  – zu Musik in Bewegung kommen

A so a Hetz!

So ideenlos wie vergangenen Dienstag war ich, glaube ich, noch nie so knapp vor einer Stunde im Heim. So packte ich also eher aus dieser Not heraus als aus genauer Überlegung den Sack mit den Schneebällen ein.

Kurz gesagt, es war wieder mal eine gute Entscheidung – Die Teilnehmer waren hoch erfreut!
Nach einer Aufwärmrunde für den Kreislauf, gab es auch Aufwärmtraining fürs Gehirn. Ein Risenschneeball wurde im Kreis weitergegeben. Beim Signal durch eine kleine Glocke sollte die Richtung gewechselt werden. Eine echte Herausforderung!

Scheeballschlacht und Hockey folgten, bis ich zum Abschluss mit jedem Teilnehmenden einen Schneeball auf einem Handtuch hüpfen ließ. Frau Sch., die während eines Gutteils der Stunde geschlafen hatte, nahm doch auch die Handtuchzipfel in ihre Hände und bewegte das Tuch ganz sachte. Ich gab ein wenig mehr Schwung und der Ball hüpfte ein wenig hoch. Frau Sch. riss die Augen weit auf und lächelte plötzlich. „A so a Hetz!“, sagte sie leise, aber deutlich.

„Da können Sie stolz sein, dass Sie ihr so eine Aussage entlocken konnten!“, sagte ein Angehöriger, der sie abholte.

Ich freue mich und bin wirklich stolz!

Hier noch ein älterer Artikel zum Nachschmökern:

Schneebälle

Motopädagogik in der Milleniumschule Ulrichskirchen – Schleinbach

Ich freu mich sehr, die erste Klasse unserer Volksschule 6 mal im ersten Semester motopädagogisch begleiten zu dürfen. Hier die Eindrücke aus der heutigen, ersten Einheit. Die große Klasse wurde in zwei Gruppen aufgeteilt – optimale Bedingungen!

Motopädagogik in der ersten Klasse
Rote Bänder aus Schaumstoff und jede Menge Action gab es am 13. Oktober im Turnsaal für die Kinder der ersten Klasse. Im Rahmen der ersten von 6 motopädagogischen Einheiten konnten die Kinder mit dem ungewöhnlichen Material experimentieren. Einige erprobten ihre Kräfte, andere wickelten sich ein. Es wurden Wege gelegt, Knoten geknüpft und Fangspiele erfunden. Am Ende der Stunde stand eine Entspannungssequenz bei der die Kinder sehr vorsichtig und behutsam mit dem Partnerkind umgingen. In der darauffolgenden Gesprächsrunde fragten die Kinder: „Wann kommst du wieder? Es war soooo lustig!“ p1100116 p1100126 p1100130 p1100139 p1100141 p1100147 p1100154 p1100156 p1100157 p1100164 p1100166

 

Neue Wege – zurück aus der Sommerpause

Andrea und Johannes haben noch Ferien und begleiteten mich gestern nach Wolkersdorf ins Heim. Im Gepäck waren ein Wasserball, ein paar kleine Bälle und Teppichreste.

Nach ausgiebigem Experimentieren, Geschicklichkeitsübungen und Spielen legte Andrea am Schluss einen Weg aus den Teppichstücken und balancierte darüber hinweg. Auf meine Aufforderung tat es ihr Frau Sch. gleich und auch Frau B. fuhr mit dem Rollstuhl darüber. Frau St. wollte sogar ohne Rollator drübergehen und schaffte es auch! Herr H. ließ sich von mir drüberfahren und bemerkte, dass es bei jedem Stückerl Teppich rumpelte. Frau S. schaffte den Weg an meinen Händen.

Die sitzenden Personen spendeten jedem ehrlichen Beifall und das Gefühl, etwas geschafft zu haben brachte alle Gesichter zum Leuchten!

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